Welpen sind auch immer ein kleines Überraschungspaket, weil du nie ganz genau sagen kann wie sich der Hund im Laufe der Zeit entwickeln wird.
Woher soll der Welpe kommen?
Hast du dich entschlossen einem Welpen ein Zuhause zu schenken, stehst du vor der Wahl von wo der Hund kommen soll. Vom Züchter oder Tierheim, oder eventuell von einer Privatperson? Welche Anforderungen hat man an den zukünftigen Hund? Wie groß, schwer, welche Fellstruktur? Welche Rasse, oder Mischung passt in dein Leben? Wie viel Zeit werde ich zukünftig für die Erziehung, Beschäftigung und Spaziergänge haben?
- Passt der Hund in deinen Alltag?
- Sind alle Personen welche in deiner Familie leben mit einem Hund bzw. Welpen einverstanden?
- Welche finanziellen Mitteln stehen dir zur Verfügung? (wie viel Kosten ein Hund verursacht kannst du in unserem Haustierrechner berechnen)
- Bist du bereit 10-18 Jahre ein Familienmitglied zu umsorgen?
- Bitte auch an die weniger schönen Dinge in der Hundehaltung denken (Krankheit des Hundes, tägliche Gassirunden egal bei welchem Wetter etc..)
- Wohin mit dem Hund im Urlaub, bei Krankheit, oder wenn einmal weniger Zeit für das Tier ist?
Welpen schlafen meistens nicht von Anfang an durch und sind nicht stubenrein.
Wenn du diese Fragen gewissenhaft beantwortetest und für eventuelle Probleme Lösungen parat hast, dann steht der Suche nach einem Hund nicht mehr viel im Weg.
Wenn du nicht genau weißt worauf du dich bei einem Hund einlässt, ist es sehr sinnvoll einen Hundetrainer zu kontaktieren der dir genaustens erklären kann wie z.B. der Alltag mit dem Hund aussieht.
Auch gibt es sehr viel hilfreiche Literatur über Welpen und Hunde. Mindestens ein gutes Buch sollte vor der Anschaffung des Welpen gelesen werden, um sich den Bedürfnissen des neuen Familienmitglieds bewusst zu werden.
Die ersten 2-4 Jahre entscheiden ob sich dein Hund gut entwickelt. Hast du genügend Zeit für die artgerechte Erziehung?
Auswahlkriterien - welchen Charakter wählt man aus
“Wie der Herr so das G’scher” lautet es in einem alten Sprichwort. Da ist auch etwas Wahres dran, viele Menschen werden ihren Sozialpartner über die Jahre immer ähnlicher.
Es macht durchaus Sinn seinen Hund nach diversen Charakterzügen von sich selbst auszusuchen. Ein sehr sportlicher Mensch wird mit einem phlegmatischen, ruhigen Hund nicht besonders glücklich werden und ein ruhiger, gelassener Mensch wahrscheinlich nicht mit einer aufgedrehten Sportkanone.
Deswegen ist es sehr wichtig sich vorher über die Rasse auf die du dich einlässt zu informieren. Wofür wurde der Hund ursprünglich gezüchtet und kannst du mit diesen Charaktereigenschaften umgehen? Dies ist eine viel wichtigere Frage als die Fellfarbe und -struktur des zukünftigen Hausgenossen.
Leider ist es heutzutage sehr häufig so, dass Hunde nach dem Aussehen der Rasse ausgesucht werden und später stellt man fest, dass die Eigenschaften gar nicht so gut zu einem passen.
Bei der Auswahl eines Hundes sollten die Eigenschaften vor dem Aussehen kommen!Bei Rassehunden vom Züchter solltest du dir mehrere Züchter ansehen und wenn möglich auch die Elterntiere und weitere Verwandte des zukünftigen Hundes. Eingetragene Züchter werden durch diverse Dachverbände kontrolliert dies hat alles seinen Sinn und Zweck. Aber auch die vielen gesundheitlichen Untersuchungen welche offizielle Zuchthunde durchlaufen müssen sind sehr wichtig und garantieren dir als Käufer einen einwandfreien, gesunden Hund.
Von einem eingetragenen Züchter bekommst du immer einen EU-Heimtierausweis in welchem du Informationen über bereits verabreichte Impfungen, Entwurmungen sowie der Chipnummer findest. Des weiteren erhälst du einen Abstammungsnachweis wo du die Ahnentafel nachvollziehen kannst. Im Normalfall erhälst du einige Zeit später vom Dachverband des Züchters weitere offizielle Papiere.
Von einem Kauf bei sogenannten “Hobbyzüchtern” rate ich ab. Auch das Bestellen im Internet ist kein guter Start für das künftige Zusammenleben.
Derartige Hunde sind häufig günstiger wie bei einem richtigen Züchter, du erhälst aber keinerlei Garantie über die Gesundheit des Hundes. Bei etwaigen Problemen kann dir der Züchter nicht weiterhelfen geschweige denn den Hund zurücknehmen, wie es ein richtiger Züchter machen würde.
Unserer Meinung muss man bei Hobbyzüchtern sehr vorsichtig sein, da eine Eintragung als anerkannter Züchter kaum ein Kostenfaktor für den Züchter bedeuten würde, sehr wohl aber einen Kontrollfaktor --> wieso möchte der Hobbyzüchter Kontrollen vom Dachverband aus dem Weg gehen?
Bei sogenannten Hoppalawürfen (ungeplanter Wurf) solltest du auch ein Auge auf die Aufzucht und den Umgang mit der Mutterhündin und des Wurfes haben.
Wenn dies wirklich ein Ausrutscher war und die Hündin nicht schon den 2, 3 oder 4ten Wurf zur Welt gebracht hat dann kannst du dir überlegen ob du dir einen Welpen von Privat nach Hause holst.
Diese Hunde dürfen nicht gewinnbringend verkauft werden und werden sie im Normalfal auch nicht.
Wenn mehr oder weniger gezielt vermehrt wird, dann sollte man dies nicht durch einen Kauf eines Welpen unterstützen. Hoppalawürfe sind immer Mischlinge da es keine Zuchtpapiere gibt.
Welpen und junge Hunde gibt es auch in Tierheimen und Tierschutzorganisationen. Dabei ist zu beachten das vor allem die jungen Tiere äußerst selten im Internet zu finden sind und du am Besten bei der jeweiligen Organisation anrufst, dich vormerken lässt bzw. nachfragst ob es aktuell junge Hunde gibt.
Alle Hunde von diesen Organisationen werden tierärtzlich gründlich überprüft, sind gechipt, geimpft und entwurmt.
Je nach Verein gibt es unterschiedliche Schutzgebühren und Vergaberichtlinien.
Die entgültige Auswahl des neuen Familienmitglieds
Zuerst stellt sich die Frage ob Hündin oder Rüde. Anschließend solltest du die gewünschten Charakterzüge der Betreuungsperson der Welpen mitteilen. Die wissen am Besten welcher kleine Zwerg zu dir passen könnte.
Jetzt hast du vielleicht noch 2-3 Welpen vom Wurf über wo du eine Auswahl triffst. Ich bevorzuge es immer die Welpen eine Weile zu beobachten und auch mehrmals zum Wurf zu kommen bevor ich eine endgültige Auswahl treffe. Die Welpen sollten auch nicht zu jung bei der Auswahl sein. Ab der fünften oder sechsten Woche kannst du schon langsam eine Entscheidung treffen. Kriterien sind z.B. wie verspielt ist der Welpe, ist er aufgeweckt, oder eher ruhig, wie geht er mit seinen Geschwistern um, ist er eher stürmisch oder zurüchaltend usw.
Das Auswahlkriterium, "der Welpe hat mich ausgesucht, weil er als erstes zu mir gekommen ist", ist kein sehr zutreffendes. Welpen gehen in der Regel auf alle Menschen freundlich zu, sofern sie gut sozialisiert wurden.
Jetzt wird es nicht mehr lange dauern bis das neue Familienmitglied einzieht. In den nächsten 2-4 Wochen kannst du dein Zuhause Welpensicher machen und alles nötige für den Einzug des Neuankömmlings vorbereiten.
Welche Vorbereitungen für den Einzug sinnvoll sind, eine Einkaufsliste für den Welpen und die ersten Tage und Wochen mit den Welpen werde ich dir im zweiten Teil des Welpenglück-Artikel erläutern.